Links & rechts fassbar
ist eine Sammlung kommentierter Verweise, über die ich beim Bummel im Netz gestolpert bin; Links, die zu schade dafür sind, einfach vergessen zu werden. Nenne die Liste meine erweiterten Lesezeichen, nenne sie Surftipps; die Hauptsache ist, du findest etwas, was dich interessiert. Verwende die Archivlinks, unsere Alphaliste oder suche nach Stichworten:

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Ulf Brossmann, 2003

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24.6.2009

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Klau mich!



Archiv aus dem November 2003:

alphabetisierung.de »

Die Titelseite der gestrigen Papierausgabe der Frankfurter Rundschau mag vielen ihrer Leser höchst befremdlich erschienen sein. Die Überschrift des Leitartikels lautete: »Kahnaddgur Voh ox issencil oi Dssencil«, darunter ein höchst unvorteilhaftes Konterfei des Bundeskanzlers. Im gleichen Stil waren auch alle anderen Überschriften und Texte verfasst.
Nanu? Handelte es sich etwa um eine türkische Ausgabe des Blattes? Nein, dazu fehlte die charakterischte Anhäufung an U-Umlauten. Was dann also?

Nach dem Umblättern auf Seite zwei kam die Erhellung. Dort stand wie mit Kreide auf schultafelgrünem Hintergrund geschrieben: »SIE KOИTEИ DIE TITTELSAITE ИICH LÄSEИ?«
Darunter gab es eine längere Erklärung, die mit folgendem Text begann: »Vier Millionen Menschen in Deutschland machen diese Erfahrung jeden Tag. Vier Millionen Menschen sind funktionale Alphabeten.«

Was soll man davon zu halten, fragte ich mich. War das nun eine besonders aufwändige Werbekampagne des Bundesverbandes Alphabetisierung, dessen Website unter dem Erklärungstext zu finden war? Oder handelte es sich um einen originellen Schachzug der Rundschau, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern? - Wahrscheinlich beides. Und beides ist auch gelungen, meine ich.
Erschreckend ist, dass etwa sieben Prozent der Erwachsenen in Deutschland nicht ausreichend lesen und schreiben können. Solche Fakten, Begriffsklärung und viele weitere Details finden sich auf den Seiten des im Titel verlinkten Verbandes. So erfährt man dort auch, dass die Titelseite der gestrigen Rundschau nicht in einer Fantasiesprache, sondern in Kisuaheli abgefasst war. Besonders beeindruckt war ich von den Schreibbeispielen Erwachsener, die den Text »Vierzehn Steine« niederschreiben sollten; heraus kamen Sequenzen wie etwa »fιze·14 schane« - Die Alphabetisierungsseiten machen betroffen.

Betroffen macht allerdings auch das Layout der Website. Der Verband hat Spenden offenbar dringend nötig. Allein schon, um sich einen vernünftigen Internetauftritt gestalten zu lassen. Die derzeitige Präsentation lässt vermuten, dass die Gestalter zumindest internette Analphabeten sind.

19.11.03 ¦ link me

waldorfschule-oberursel.de »

Waldorfschulen waren schon immer ein wenig anders als die anderen. Die Waldorfschule im hessischen Oberursel beweist diese Vermutung auch durch ihren Internetauftritt.
Die Webseiten sind schlicht, aber gefällig gestaltet und zeigen unverkennbar anthroposophisches Layout. Die Auswahl der Themenseiten ist übersichtlich und erleichtert die Navigation auch bei längeren Textseiten.
 
Am besten gefallen mir die Jahresarbeiten der Schüler aus der achten Klasse. Es ist beeindruckend, mit welchem Eifer und in welcher Tiefe etwa Vierzehnjährige - so alt müssen sie wohl sein? - ein selbst gewähltes Thema ausgearbeitet haben.
Ganz besonders beeindruckt haben mich ein erstaunlicher Beitrag zum Thema Hanf und eine interessante Abhandlung über das Segelfliegen. (Aber auch die anderen Arbeiten sind meines Erachtens außergewöhnlich.)
 
Alles in allem ein erfrischender Schulauftritt! - Ob es an der Waldorfpädagogik liegt?

7.11.03 ¦ link me

datenschutz-berlin.de/recht/de/stv/mdstv »

Das Schreckgespenst der drohenden Abmahnung geistert durch das Internet. Die Begriffe Webimpressum, Impressumspflicht und Abmahnwahn sind in aller Munde. Nicht nur, wer den Begriff »Mediendienstestaatsvertrag« nicht richtig aussprechen kann, hat Angst vor ihm oder dreht und wendet ihn mit Respekt und Ehrfurcht in allen Winkeln seines Mundes.
Die Unsicherheit, mit der so viele Inhaber von Webseiten der Begrifflichkeit begegnen, ist in erster Linie darin begründet, dass die mit dem Angebot von Information auch über das Internet verbundenen Obliegenheiten durch die Formulierungen des MDStV nicht so recht greifbar werden. Insbesondere der § 10 des Vertragswerkes, in dem die Informationspflichten von Diensteanbietern aufgezählt werden, schafft vom ersten bis zum letzten Wort eher Diskussionsbedarf als Klarheit.

Im Juni vor eineinhalb Jahren hatte ich schon einmal auf die Unklarheiten hingewiesen und damals auf einen Assistenten zum Erstellen eines Impressums verwiesen. Grundsätzlich nutze ich auch heute noch diesen Service, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Allerdings ist es mir inzwischen zu unsicher, mich voll und ganz auf die Ergebnisse des Assitenten zu verlassen. In einigen Fällen fehlen tatsächlich Angaben, die notwendig wären.
Solche Fehler treten zumindest dann auf, wenn man in der Liste der Organisationen, für die Impressumsvorlagen existieren, nicht genau die Rechtsform findet, die man eigentlich bräuchte, und eine vermeintlich benachbarte Rubrik auswählt.

Deshalb empfiehlt es sich in jedem Fall, vor der endgültigen Veröffentlichung des Impressums einen direkten Blick in den Text des Paragrafen 10 im Mediendienstestaatsvertrag zu werfen. - Jurahandbuch zur Linken, Maus zur Rechten, und ab ins Netz!

4.11.03 ¦ link me

duden.de/newsletter »

So recht als Surfempfehlung will mir dieser Link nicht durchgehen. Infos oder auf sonstige Weise Empfehlenswertes hält mein Verweis nämlich nur indirekt bereit. Die Gestaltung der Dudenseite ist arg hausbacken und erinnert an die alten Seiten der Deutschen Post. Wahrscheinlich ist die Duden-Redaktion ja auch etwas Ähnliches wie die Post: Älter als Methusalem, deutscher als Bismarck und gelber als der gelbe Sack.
Aber das, was man auf der empfohlenen Seite bekommt, ist alles andere als veraltet. Der Duden Newsletter, den ich seit ein paar Wochen abonniert habe, ist ohne Frage lesenswert. Zumindest für Menschen, die sich für die Zwickmühlen der deutschen Sprache interessieren, die gerne in Formulierungen herumbohren, um deren Hintergründen auf die Spur zu gehen.

In den ersten Zeilen jeder Newsletterausgabe gibt es einen Überblick zu etwa zwei bis vier Themen, die behandelt werden. Darunter geht es ins Eingemachte. Zu jedem der skizzierten Themen gibt es über einige Absätze hinweg ausführliche Information; gut formuliert und anschaulich dargestellt.

Wer kann mehr als vier deutsche Grundwörter (ohne zusammengesetzte Wörter) nennen, die auf »nf« enden?

3.11.03 ¦ link me