Ganz, ganz prima Geschichten von zwei Amerikanerinnen, Erin und Meghan, über ihre Europareise. Von Juli bis Oktober 2002 schrieben die beiden Gemeinschaftstagebücher im Netz. Nach ihrer Rückkehr begannen sie, in Form zweier Weblogs ihre Erlebnisse aufzuarbeiten. Inzwischen sind die Blogs zwar so gut wie tot; es lohnt sich aber, alles nochmal nachzulesen.
Genau genommen gruppiert sich um die Weblogs noch eine ganze Menge anderer Kram: Fotoalben, Information über die bereisten Länder und sehr offene Einsichten über die Unterschiede zwischen Amerikanern und Europäern. Die Seite über deutsche Männer ist ein absoluter Brüller: kurz genug, um oberflächlich zu bleiben, aber trotzdem so gut beobachtet, dass man die Wahrheit sieht und sich fragt, wie stoffelig man(n) eigentlich sein kann.
Überhaupt liegt die Stärke der Geschichten in ihrer entwaffnenden Offenheit und den exakten Beobachtungen. Meghan, Erin: Obwohl die letzten Weblogeinträge eher traurig stimmen, merkt man, dass ihr in Europa eine gute Zeit hattet.
»You are some sexy bitches!« (K-eye-n on-gst, eye-n fitz ist goot!)
19.11.04 ¦
Bekanntlich sind Menschen beim Gebrauch der Sprache ziemlich kreativ. Besonders betroffen war schon immer der Einsatz des Apostrophs. Doch Martin Pittelkow hat nun eine weitere Quelle missverständlicher Grammatik ausgemacht: den inflationären Gebrauch des Leerzeichens.
Mit missionarischem Eifer spürt er Beispiele für das sogenannte »Deppen-Leerzeichen« auf und kommentiert die fatalen Folgen für das Verständnis. Zwar ist die Lektüre der Prangerartikel durchaus erheiternd. Auch die Stellungnahmen betroffener Autoren von Deppen-Leerzeichen, die Martin ebenfalls sammelt und veröffentlicht, sorgen beim Leser für Schmunzeln.
Allerdings ist mir die Ernsthaftigkeit, die hinter der Sammlung steht, dann doch des Guten ein bisschen zu viel. Etwas weniger Verbissenheit und ein Quäntchen mehr Laissez-faire-Charakter täten den Seiten ganz gut, meine ich.
16.11.04 ¦
»Etwa fünfundsiebzig Prozent der Angestellten in der Sexindustrie im Bereich des Frankfurter Hauptbahnhofes sind lateinamerikanische Frauen, die meist aus Kolumbien, der Dominikanischen Republik und Brasilien stammen. Sie bilden die wichtigste Ausländergemeinschaft der Stadt, sowie die höchste Konzentration lateinamerikanischer Arbeiter der Sexbranche Deutschlands.«
»Das Projekt
Abgesehen einmal von diesen beiden Zitaten, die ich aus dem (rein englischen) Text der Website hierher transferiert habe und die meine immer noch recht hilflose Position gegenüber den Webseiten widerspiegeln, möchte ich betonen, wie angenehm und wie berührend die vorgestellten Seiten bei mir ankommen. Trotz Techniklastigkeit mit Frames und gar Flash muss ich das Projekt unbedingt empfehlen. Es dauert zwar seine Zeit, bis man sich durchwurstelt – zumal auch der rote Faden fehlt –; zuletzt entschädigen aber der sehr persönliche Text und Bilder für die Mühsal.
8.11.04 ¦
Never mind, folks! - Old Europe will certainly survive the next four years.
(Eine Sammlung foto-graphischer Entschuldigungen an der University of South Carolina für die Wiederwahl von George W. Bush)
Nachtrag, 16.11.2004: Das musste ja kommen, werenotsorry.com!
5.11.04 ¦
Trotz der äußerst problematischen Verständlichkeit - sowohl inhaltlicher als auch aussprachetechnischer Natur - von Bushspeak haben die Amerikaner ihren alten Präsidenten wiedergewählt. Wenn schon der neue Präsident nicht verständlicher als der alte reden wird, so ist demnächst wenigstens die Lesbarkeit der Highwayschilder auf US-amerikanischen Straßen höher.
Eine neue Schriftart soll es richten. An Stelle der »Highway Gothic Series« wird sukzessive »ClearviewHwy« auf Straßenschildern eingeführt. Zehn Jahre hat die Entwicklung gedauert. Entsprechend besser und schneller soll die neue Schrift les- und erkennbar sein. – Alles über den sensationellen Font für Autofahrer gibt es auf der Website zur Schrift nachzulesen. English only, of course.
4.11.04 ¦