Text verarbeiten mit Google? Schon im März hat der suchende Gigant das Unternehmen Upstartle gekauft, das ein webbasiertes Textverarbeitungssystem namens Writely entwickelt. Seit Kurzem kann nun jeder Inhaber einer Mailbox bei Google die Betaversion von Writely ohne gesonderte Registrierung ausprobieren.
Genau das habe ich getan. Fazit: Für Menschen, die ihre vielleicht nicht so geheimen Dokumente von verschiedenen Computern aus wechselweise bearbeiten, oder für Teams, die nicht über den Luxus eines gemeinsamen Fileservers verfügen, möchte ich Writely durchaus einmal empfehlen. Man benötigt nur einen der gängigeren Browser und hat sogleich ohne Softwareinstallationen über eine wirklich schnelle Websoftware Zugriff auf gemeinsame Textdokumente. Nur Javascript und Cookies muss man dazu akzeptieren.
Writely macht Spaß, auch wenn noch ein paar Darstellungsfehler auftreten. Zu Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, zumindest für Nutzer, die sich die neueren Web-2.0-Paradigmen wie Tagging statt Ablage in Verzeichnissen noch nicht ganz zu Eigen gemacht haben, ist die Online-Schreibmaschine schnell eine Bereicherung für verteilte Schreiber.
Texte werden automatisch gesichert und lassen sich als Word™-Dateien oder PDFs auf dem eigenen PC ablegen.
Schon ein bisschen mehr als nur nett. Wenn es dann auch noch bei der Ankündigung bleibt, zumindest eine Basisversion von Writely kostenfrei anzubieten, gibt es zumindest für den häuslichen Gebrauch wieder einen Grund weniger, das MS-Original käuflich zu erwerben.
Nachtrag, 18.11.2006: Writely heißt jetzt Google Docs & Spreadsheets und kann auch Tabellenkalkulation. Das alte, ansprechende Layout ist allerdings dem googeligen Einheitsauftritt geopfert worden.
25.9.06 ¦